Mittwoch, 30. November 2011

Nicht schlecht

Meine Aussichten waren noch genauso trüb wie am Tag meiner Geburt. Der einzige
Unterschied war, dass ich mich jetzt ab und zu betrinken konnte, wenn auch nicht oft genug.
Trinken war das einzige, was einen Mann davor bewahrte, sich für alle Zeiten dumpf und
nutzlos zu fühlen. Alles andere war nur ein ermüdend gleichförmiger Trott und Verschleiß.
Nirgends etwas, das auch nur im entferntesten interessant war. Die Menschen waren alle
zugeknöpft und vorsichtig, und mit diesen Scheißern sollte ich nun mein ganzes restliches
Leben verbringen. Mein Gott. Sie hatten alle ihre Ärsche und Geschlechtsorgane, ihre Münder
und Achselhöhlen, sie schissen und quatschten und waren langweilig wie Roßäpfel. Die
Mädchen sahen aus der Entfernung ganz gut aus, wie ihnen die Sonne durch die Kleider
schien und auf ihrem Haar glänzte. Doch wenn sie vor einem standen und den Mund
aufmachten, wollte man sich am liebsten am Fuß eines Hügels
eingraben und verkriechen, mit einer Maschinenpistole im Anschlag. Bestimmt würde ich es
nie fertig bringen, ein glücklicher Mensch zu sein, zu heiraten, Kinder zu haben. Zum Teufel,
ich konnte es ja nicht einmal zu einem Job als Tellerwäscher bringen.

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